Bereitet dem Herrn den Weg!

An diesem Sonntag hören wir von Johannes, dem Täufer. Doch wer war dieser Mann, der die Menschen zur Umkehr aufrief; vom nahenden Himmelreich sprach und die Menschen im Jordan taufte?

Johannes muss eine besondere Persönlichkeit gewesen sein. Ein Mann, der in einem einfachen Kamelhaarmantel – der Kleidung der armen Leute – gekleidet war und von Heuschrecken und dem Honig der wilden Bienen lebte. Eine wahrlich karge Speisekarte. Ein Mann, dem die Dinge, für die wir üblicherweise leben, völlig unwichtig waren. Doch die Menschen kamen in Scharen, um ihm zuzuhören und sich von ihm taufen zu lassen. Johannes zu begegnen, muss ein eindrückliches Erlebnis gewesen sein.

Johannes der Täufer war es, von dem schon der Prophet Jesaja gesagt hat: „Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!“ (Mt 3, 3) Johannes war ein Wegbereiter des Herrn. Doch wie sollte er mit seiner Botschaft möglichst viele Menschen erreichen, wie sie zum Zuhören bringen?

Damals gab es noch keine Massenmedien, kein Facebook, kein Twitter, kein Instagram. Johannes hätte nach Jerusalem zum Tempel gehen können und dort predigen wie andere Propheten vor ihm. Da kamen täglich viele Menschen vorbei. Stattdessen ging Johannes in die Wüste, ernährte sich von Heuschrecken und dem Honig der wilden Bienen und predigte. Die Nachricht vom Propheten, der in der Wüste predigte, sprach sich herum. Und es waren keine Sonntagsreden, die Johannes in der Wüste hielt.

So redete er den Menschen ins Gewissen. Und viele kehrten um und ließen sich von Johannes taufen.

Umkehren bedeutet: umdenken, sich besinnen, loslassen, sich für andere engagieren und Solidarität üben.

Diese Botschaft ruft Johannes der Täufer, nicht nur den Menschen damals, sondern auch heute zu. Auch wir sollen umkehren, ein Wegbereiter des Herrn sein. Räumen wir unserm Herrn Jesus den Weg zu unserem Herzen frei und dann auch den Weg zu den Herzen anderer Menschen.

Sei ein Wegbereiter des Herrn.

Eine besinnliche Adventswoche wünscht Ihnen/Euch

Marlies Ahillen,

Bildquelle: Martin Manigatterer in Pfarrbriefservice.de