Starke Typen mit Herz
28.10.2022
Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Reihe von Feiertagen.“ Diese Redewendung des Dichters Goethe lässt sich gedanklich schon in den Tischreden Martin Luthers von 1570 finden. Feiertage haben ihren eigenen Charakter. Volkstümliches, Religiöses oder familiäre Traditionen prägen diese Tage. Ob arbeitsfreie Tage zur Belastung werden, hängt sicher immer auch damit zusammen, mit welcher Haltung wir in diese Zeit gehen.
Zu Beginn der Woche geben sich zwei religiöse Feiertage „die Klinke“ in die Hand. Die Rede ist vom Reformations- und vom Allerheiligentag. Da ist der Mönch Martin Luther, der seine 95 Thesen am 31. Oktober 1517 an der Wittenberger Schlosskirche öffentlich machte und damit eine für den christlichen Glauben wichtige Entwicklung in Gang setzte, die bis heute nachhallt.
Da sind die zahlreichen Heiligen, denen in der katholischen Kirche am
1. November gedacht wird; heilige Frauen und Männer, die mit ihren Ecken und Kanten die Gegenwart und Nähe Gottes zu uns Menschen sichtbar, ja greifbar gemacht haben. Sie standen für ihre religiösen Überzeugungen ein – ließen sich in den Dienst nehmen, lebten ihren Glauben. Eine solche Haltung löst heute nicht selten Fragen aus. Aber braucht unsere Zeit nicht dringend solche Menschen?
Männer wie Martin Luther oder Dietrich Bonhoeffer, Frauen wie Hildegard von Bingen sowie Mutter Teresa aus Kalkutta haben uns auch heute noch etwas zu sagen. Sie alle haben ihren Weg bewusst unter den Segen Gottes gestellt, können uns mit ihren meditativ verfassten Gebeten, mit ihrer den Menschen zugewandten christlichen Nächstenliebe helfen, unseren persönlichen Weg hier in dieser Zeit zu gehen, unserem Leben mehr Tiefe zu geben.
„Heilige sind `starke Typen´ mit Herz!“, so kann man es formulieren. Wenn es so ist, dann seien wir auch in unseren Tagen aufmerksam, wenn sie uns in unserer Zeit begegnen!
Dieter Strüwing, pastoraler Koordinator
Bildquellen
- 221030: geralt/cc0 – gemeinfrei/Quelle: pixabay.com 08.10.2018